Heute beleuchten wir einmal ein ganz anderes Thema aus der Sicht zahnärztlicher Ergonomie:
Die Lichthärtung bei einer Kunststofffüllung
Vor Jahren stand noch die Frage im Mittelpunkt, wo das kabelgebundene Lichthärtegerät stehen soll, damit der Nutzer es erreichen kann. Das Kabelproblem wurde durch die erstklassigen mobilen LED
basierten Härtelampen beseitigt. Heute stellt sich eher die Frage: WER härtet, Zahnarzt oder Helferin?
In unseren Kursen sehe ich am häufigsten die Variante, dass die Zahnarzthelferin diese Tätigkeit übernimmt und der Zahnarzt sich eine "Verschnaufpause" gönnt . Doch wofür und zu welchem
Preis? Untätig verharrt der Zahnarzt in dieser Härtezeit (12000/Lichtleistung Lampe), wendet den Blick vom blauen Licht ab und wartet, um sich nach der Aushärtung wieder dem weiteren Ablauf der
Kunststofffüllung zu widmen.
Was passiert in dieser Zeit? Fast immer muss die Assistenz, um die zu behandelnde Kavität zu sehen, eine aus ergonomischer Sicht unvorteilhafte Körperhaltung einnehmen und trotzdem bleibt ihre Sicht suboptimal in Bezug zur Kavität.
Das hat zur Folge, dass die Kavitätenwände und das Adhäsiv oder der Kunststoff nicht die notwendige Lichtleistung erhalten, die zur Aushärtung erforderlich ist. Diese möglicherweise
unvollständige Aushärtung kann im schlimmsten Fall einen Verlust des Klebeverbundes bedeuten und postoperative Sensibilitäten hervorrufen.
Was also ist der Preis?
- Ungesunde Körperhaltung unserer Assistenz mit hohem Belastungs- und Schädigungspotential
- Verschlechterung des Behandlungsergebnisses!
- Der behandelnde Zahnarzt/in verliert durch das Abwenden den Fokus auf das Behandlungs-objekt und muss sich durch das erneute Hinwenden neu adaptieren.
- Das gilt gleichermaßen für die Muskulatur und die Augen!
Wie sieht eine akzeptable Lösung aus?
Es härtet derjenige, der bei optimaler Körperhaltung die beste Sicht auf die Kavität hat. Und das ist der Zahnarzt/in.
Auch die Assistenz kann perfekt sitzen und legt dem Behandler den ergonomisch geformten Lichthärter in die wartende Hand.
Unter Augenschutz (durch ein von der Helferin gehaltenen orangenen Lichtschild) kann der Zahnarzt nun die Klebeflächen optimal aushärten.
So wird die Qualität Ihrer Behandlungsergebnisse deutlich gesteigert - sehr zur Zufriedenheit Ihrer Patienten und als Team genießen Sie das belastungsfreie Arbeiten.
Wer möchte das nicht?
P.S. Ein neuer Blogbeitrag zum Thema "Lichthärter und orangener Schutz" ist schon in Planung.
Und wenn Sie mehr über das Kleben wissen möchten, auch dazu gibt es Kurse.